Sustainability & Mobility — Teil 3: Deutschlandticket 2026 – Schlüssel zur Mobilitätswende
Das Deutschlandticket gilt als wichtiger Treiber der Mobilitätswende. Ziel der Bundesregierung ist es, den Schienenverkehr zu stärken und so den CO₂-Ausstoß zu senken. Bis 2030 sollte sich der Personenverkehr im ÖPNV verdoppeln und der Güteranteil auf der Schiene auf 25 % steigen. Der Ausbau des ÖPNV ist dafür zentral – doch wie nah sind wir unseren Zielen bereits – und wie groß ist der Beitrag des Deutschlandtickets bisher?
Das Deutschlandticket: Ein voller Erfolg trotz Preiserhöhung
Bei seiner Einführung im Mai 2023 kostete das Deutschlandticket 49 Euro pro Monat und hat sich als potenzieller Wendepunkt in der Verkehrspolitik etabliert. Es soll die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel steigern, um die Klimaziele zu erreichen,und gleichzeitig Pendlerinnen und Pendler sowie Menschen mit geringem Einkommen finanziell entlasten. Obwohl das Ziel von 15 Millionen Nutzerinnen und Nutzern bis Ende 2024 knapp verfehlt wurde, zeigen die Zahlen einen deutlichen Aufwärtstrend. Im Februar 2025 nutzten bereits rund 13,5 Millionen Fahrgäste das Ticket. Dieser Anstieg ist vor allem auf die Einführung des bundesweit gültigen Deutschland-Semestertickets und eine Zunahme bei den Jobtickets zurückzuführen.
Trotz der Preiserhöhung auf 58 Euro pro Monat im Januar 2025 ist die Nutzerzahl sogar leicht gestiegen.
Eine im Mai 2024 durchgeführte Umfrage zeigt, dass rund die Hälfte der Befragten das Ticket zwar nicht nutzt, es aber dennoch für sinnvoll hält. Das Deutschlandticket hat zudem eine Verschiebung hin zum ÖPNV bewirkt: Rund 12 % aller Fahrten mit dem Deutschlandticket wären sonst mit anderen Verkehrsmitteln wie dem Auto unternommen worden.
Was das Deutschlandticket für die Klimaziele leistet
Der Erfolg des Deutschlandtickets zeigt sich nicht nur in den steigenden Nutzerzahlen, sondern auch in der Reduktion von Treibhausgasen. Die Marktforschung zeigt, dass das D-Ticket dazu einen steigenden Beitrag leistet.
Vier Gründe für die Weiterentwicklung des Tickets (laut VDV/DB-Marktforschung):
- Wachstumspotenzial ausschöpfen: Das größte Potenzial liegt beim Jobticket. Unter Vollzeitbeschäftigten besitzen derzeit etwa 22 % ein D-Ticket; ein verstetigter Jobticket-Rabatt könnte deutlich mehr Unternehmen und Beschäftigte erreichen.
- Finanzielle Entlastung: D-Ticket-Besitzer sparen im Schnitt 17,10 Euro pro Monat. Seit seiner Einführung wurden insgesamt bereits über 4,25 Milliarden Euro eingespart, was besonders Pendlern und Menschen mit geringem Einkommen zugutekommt.
- Mehr Fahrgäste, aber noch kein Marktanteilsgewinn: Das Deutschlandticket hat die Nutzung von Bus und Bahn gesteigert. Um dauerhaft neue Fahrgäste zu gewinnen, sind nun verbesserte Angebote und der Ausbau der Infrastruktur dringend notwendig.
- Mehr Klimaschutz: Dank des Deutschlandtickets konnten die monatlichen CO₂-Einsparungen durch den Wechsel vom Auto auf den öffentlichen Nahverkehr deutlich gesteigert werden. Im Jahr 2023 wurden monatlich etwa 104.000 Tonnen CO₂ eingespart, während dieser Wert im Jahr 2024 auf rund 120.000 Tonnen pro Monat anstieg. Diese Zahlen belegen, dass der Umweltnutzen des Tickets mit jeder zusätzlichen Nutzung wächst, da so der Verzicht auf das eigene Auto gefördert wird.
Deutschlandticket: Wie geht es weiter in 2026?
Das Deutschlandticket hat das Tarifsystem des öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV) deutlich vereinfacht und dadurch attraktiver gemacht und sollte daher fortgeführt werden. Eine wichtige Grundlage für Stabilität wurde bereits im Koalitionsvertrag geschaffen: Die Finanzierung ist bis 2029 gesichert, und für 2026 bleibt der Preis voraussichtlich stabil.
Das Deutschlandticket ist nicht nur eine Fahrkarte, sondern ein wesentlicher Baustein für eine nachhaltige und klimafreundliche Zukunft. VDV-Präsident Ingo Wortmann unterstreicht die Bedeutung des Tickets und das ehrgeizige Branchenziel: „Unser Ziel muss es sein, so viele Kundinnen und Kunden wie möglich vom Deutschlandticket zu überzeugen. Das Branchenziel von mindestens 15 Millionen Nutzerinnen und Nutzern ist erreichbar.“
Um dieses Ziel zu erreichen und das volle Potenzial des Tickets auszuschöpfen, sind jetzt mutige Schritte von Politik und Branche gefragt. Dazu gehören die Weiterentwicklung des Angebots, die Verstetigung des Jobticket-Rabatts und der dringend notwendige Ausbau von Infrastruktur und Service.
Die positiven Auswirkungen auf die Umwelt sind unbestreitbar.
Quellen und weiterführende Links
- https://www.cleanenergywire.org/news/flat-rate-train-ticket-reduced-germanys-transport-emissions-5-first-year-analysis
- https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1411846/umfrage/entwicklung-der-nutzung-des-deutschlandtickets/#statisticContainer
- https://www.vdv.de/deutschlandticket.aspx
- https://www.vdv.de/presse.aspx?id=c9318668-c1b3-4b33-a0a3-0ada24c2186b&mode=detail
- https://www.ndr.de/nachrichten/info/bund-bezuschusst-deutschlandticket-auch-2026-geld-reicht-aber-nicht,deutschlandticket-190.html
- https://www.n-tv.de/politik/Deutschlandticket-fuer-2026-sicher-nur-zu-welchem-Preis-article25949453.html